Meine Eltern haben sich selbst übertroffen. Wir haben uns dafür entschieden den hintersten Teil unserer Werkstatt zu einem Arbeitsraum umzubauen, um dort unseren Honig zu schleudern, anzufüllen und zu lagern. Nach wochenlangem Arbeiten, in denen gefliest, Arbeitsflächen und Stauraum eingebaut sowie notwenige Gerätschaften, wie Honigschleuder, Edelstahltöpfe, etc. angeschafft wurden, kann die Honigernte losgehen. In ein paar Wochen ist es endlich soweit.
Wir werden Bio
Es ist offiziell…
Wir haben unseren Bio Kontrollvertrag unterzeichnet. Das heißt, ab jetzt beginnt die einjährige Umstellungsphase, an deren Ende hoffentlich ein Bio-Zertifizierung steht.
Natürlich können wir nicht bestimmen, wohin unsere Bienen fliegen und welchen Blumen besucht werden, jedoch können wir uns mit unserer Arbeitsweise und unseren eingesetzten Hilfsmitteln aktiv dafür entscheiden, biologisch und nachhaltig zu handeln.
Die ersten Jungköniginnen 2022
Nach der Erstellung unserer ersten Ableger haben die fleißigen Damen wunderschöne Königinnen geschaffen. Dafür erstellen die Bienen Königinnenzellen, in der die Brut schon während der Brutphase mit Gelée Royal gefüttert wird. Oft produzieren sie mehrere Zellen, wobei hier nur die schnellste Königin überleben wird. Nach 16 Tagen und zusätzlich ein paar Tagen im Stock macht sich die junge Königin auf, um bei ihrem Hochzeitsflug von männlichen Bienen begattet zu werden. Das passiert ausschließlich bei schönem Flugwetter. Anschließend kehrt sie mit genügend Samen für ihre gesamte Lebenszeit von etwa fünf Jahren in den Stock zurück und beginnt nach ein paar Tagen mit der Eilage. Entscheidet sich die Königin in den kommenden Jahren nicht dazu zu schwärmen, wird sie den Bienenstock nach diesem Ausflug nicht mehr verlassen.
Damit wir die Königinnen bei Kontrollen oder künftigen Ablegerbildungen schneller finden können, markieren wir sie entsprechend der aktuellen Jahresfarbe. Für 2022 gelb, 2023 rot, 2024 grün, 2025 blau, 2026 weiß, dann wieder im Kreis. Dafür kommt die Königin nach laaanger Suche in ein mit Schaumstoff gepolstertes Auffangröhrchen und wird mit dem Netz auf der Oberseite fixiert. Auf ihren oberen Rücken wird ein Punkt mit einem Bienenverträglichen Filzstift gesetzt, der, bevor sie wieder in ihren Bienenstock gelassen wird, kurz antrocknen muss. Im Stock zurück wird sie erstmal von ihrem Hofstab begutachtet und kann ihre Arbeit fortsetzen.
Der Himmel verdunkelte sich…
… es riecht nach Gefahr. Und da hing der Bienenschwarm auch schon im Baum. Mitten in den Geburtstagsvorbereitungen zum Geburtstag meiner Mama, hörte mein Papa ein lautes Rauschen und sah sofort den Versuch der Bienen auf einem unserer Bäume eine Traube zu formen. Da wir zu diesem Zeitpunkt weder das nötige Equipment, noch die nötige Sicherheit besaßen, den Bienenschwarm einzufangen, riefen wir unseren Imkervereinsvorsitzenden zu Hilfe. Rasch kletterte er auf die Leiter, schüttelte den Schwarm in eine dazu geeignete Schwarmkiste und machte sich mit mir auf die Suche nach der Herkunft des Schwarms. Dazu sahen wir uns die Bienenvölker an, um Anzeichen dafür zu finden. Ruckzuck und so einfach nebenbei erstellte er uns zusätzliche Ableger in den übrigen, leeren Bienenbeuten. Die Ableger sollten wir dann am nächsten Morgen zu unserem zweiten Standort in Lieboch bringen (mind. 3km vom Muttervolk entfernt). Nach einem aufregenden Tag konnten wir am Abend schließlich ein entspanntes Geburtstagsessen genießen.
Queen bee
Wir ziehen um!
Wir ziehen um!!!! Also nicht wir, aber unsere Bienen. Im letzten Jahr haben wir uns die Bienenbehausungen von unserem Imkervereinsvorsitzenden ausgeliehen und jetzt im Frühling ist es die perfekte Zeit um unsere Damen in ein neues Eigenheim umzusiedeln. Ausgerüstet, um sechs Bienenvölker zu beherbergen, haben wir gestartet, indem wir unsere Beuten mit Leinölfirnis wasserfest gemacht haben. Nachdem diese trocken waren, haben wir im Rahmen der Frühjahrsdurchsicht der Völker (erster Blick nach dem Winter, ob alles Paletti ist) Rähmchen für Rähmchen in die neuen Beuten gehängt. Scheint alles in Ordnung zu sein und die fleißigen Bienchen können nun in den Frühling starten.
Unser liebster Bienenfreund
Was bisher geschah…
Im Sommer 2021 begannen wir nach Absolvierung des Grundkurses an der Steirischen Imkerschule die Betreuung unserer ersten drei Bienenvölker in geborgten Bienenbeuten (=Bezeichnung für die Behausung der Bienen) . Gemeinsam mit den fleißigen Damen und zu diesem Zeitpunkt auch noch Herren, sammelten wir erste Erfahrungen als Imker*innen und bereiteten uns schon ab Juli auf den Winter vor.
Das Nahrungsangebot in den Monaten nach der Haupttracht (=zeitliche Phase, in der die meisten nektarreichen Pflanzen blühen) nimmt für Insekten ab. Daher halfen wir unseren Bienen mit ausreichend Biozucker, um genügend Vorräte anzusammeln.
Neun Monate später sehen wir erste Früchte unserer Arbeit: glückliche Bienenvölker, die die kalten Wintermonate gut überstanden haben und bereits die neue Sommerbienen für die Nektar- und Pollenernte heranziehen.